Religionen - unterschiedliche Wege zu Gott
Es gibt verschiedene Religionen - jedoch nur einen Glauben an einen Gott mit unterschiedlichen Namen. Nur vordergründig – in ihren Ritualen und Gottesnamen – unterscheiden sich die Glaubensrichtungen voneinander. Jede Religion hat ihren eigenen Weg und das Ziel dieses Weges ist der Mittelpunkt – Gott. Dieser Mittelpunkt hat in jeder Glaubenslehre einen anderen Namen. Aber gemeint ist immer das Gleiche – das Eine Einzige:
Das Wort „Religion“ ist abgeleitet von dem lateinischen Wort „Religio“ und bedeutet „Rückverbindung an den Ursprung“ - an die Ewige Göttliche Wirklichkeit. Ziel aller Religionen ist es demnach, wieder zur Eins-werdung mit diesem Göttlichen Ursprung zurückzufinden.
Alle religiösen Glaubenslehren erzählen uns von der Göttlichen Wahrheit und vermitteln die ethischen Werte für unser gemeinschaftliches Zusammenleben. Sie alle lehren inneren Frieden, Mitgefühl, Toleranz und echte Menschlichkeit und betonen die Liebe zu allen Wesen.
Gott – Allah – Adonai – Narayana – Großer Geist
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Die unterschiedlichen Glaubensrichtungen sind eine Bereicherung für uns alle. Im Vergleich der Weisheiten aus anderen Religionen ist es bisweilen sogar hilfreich, die Botschaften der eigenen Glaubenslehre besser zu verstehen und zu vertiefen.
Es geht hier nicht um eine „Einheitsreligion“, eine Zusammenlegung aller Religionen zu einer einzigen Glaubenseinheit, sondern um den Frieden, um Verständnis und Akzeptanz innerhalb der unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Wir können mit unserer eigenen Überzeugung offen sein für andere Religionen, sie gelten lassen, anerkennen und akzeptieren. Damit uns Andersdenkende und Andersgläubige nicht befremdlich oder gar bedrohlich erscheinen – bisweilen sehen wir sie sogar als Feinde an -, ist es wichtig, uns einander kennen zu lernen. Wenn wir erleben, wer „die Anderen“ sind, ist es uns möglich Vorurteile abzubauen. Im Dialog miteinander und im Verständnis füreinander haben wir die Möglichkeit, uns einander zu unterstützen und zu inspirieren.

Mahatma Gandhi sagt:
„Ich glaube an die fundamentale Wahrheit aller großen Religionen der Welt. Ich glaube, dass sie alle gottgegeben sind, und ich glaube, dass jede von ihnen notwendig war für das Volk, dem sie geoffenbart wurde. Und ich glaube, wenn jeder von uns die heiligen Schriften der verschiedenen Glaubensbekenntnisse mit den Augen der Anhänger dieser Bekenntnisse lesen könnte, so würden wir feststellen, dass alle diese Schriften ein und dieselbe Wurzel haben und einander stützen.“

Dalai Lama sagt, dass es ein Glück sei, dass wir eine Vielfalt von Religionen haben. Und das sei so wichtig und nützlich, weil es unter den Menschen so viele verschiedene geistige Veranlagungen gibt. Eine Vielfalt der Religionen kann dieser Vielfalt der Personen dienen. Jedes Glaubensbekenntnis hat seine eigene Ausdrucksform. Von daher kann eine Religion gar nicht allen Menschen gerecht werden. Wir brauchen eine Vielfalt der Religionen.

Seit vielen Jahren macht es mir große Freude Collagen mit dem Thema Religionen zu gestalten. Damit möchte ich Menschen die Möglichkeit geben, einen kleinen visuellen Eindruck in die verschiedenen Religionen zu bekommen.
Buddhismus: „Wenn die Menschen Barmherzigkeit empfangen wollen, dann müssen sie Barmherzigkeit erweisen. Wenn die Menschen im Jenseits Wohl erleben wollen, dann dürfen sie hier in dieser Welt keinem Wesen Leid zufügen, auch dem schwächsten nicht. Wer die Saat von Schmerz und Leid sät, der wird gewiß in der Zukunft eben davon in Fülle ernten.“
Christentum: „Siehe, die Tage wollen nicht mehr aufstehen vor Andacht, und die Nächte der Erde sind dunkel geworden vor tiefer Ehrfurcht. Ich will Lichter anzünden, O Seele, ich will Freude anzünden an allen Enden deiner Menschheit. Sei gegrüßt, die da trägt den Herrn.“
Marienprozession in St. Marie de la Mèr
Das große Gebot der Juden heißt:
„Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“
„Lass in deinem Herzen keinen Hass gegenüber deinem Bruder bestehen, bemühe dich nicht, das Unrecht, das dir angetan wurde, zu rächen und hege keinen Groll gegen irgend jemanden. Was der Herr von dir fordert, ist: Gerecht zu handeln, barmherzig zu sein und demütig mit Gott zu gehen.“
Der Sufismus ist der mystische Weg des Islam, der Weg der Liebe zu Gott. „Wohin immer du dich auch wendest, da ist das Gesicht Gottes.“
Das arabische Wort „Islam“ bedeutet „Hingabe an Gott“
Zen-Buddhismus: Wu-Wei heißt Nicht-Tun, aber niemals Nichts-Tun, bei dem man einfach passiv da sitzt und denkt: jetzt sitze ich hier und tue gar nichts, also kann ich auch nichts falsch machen, also bin ich im Wu-Wei.
Wu-Wei bedeutet, dass du so im Einklang bist mit dem universellen Gesetz und mit allem, was geschieht, mit jeder Situation, mit der du konfrontiert bist, dass dein Handeln zu einem „Handeln ohne zu Handeln“ wird.
Buddhismus: „Hättest du gewusst, wie du leiden sollst, so hättest du auch die Kraft gehabt, nicht zu leiden. Wisse deshalb wie man leidet, denn du hast die Macht nicht zu leiden.“
„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir folgt, wird nicht im Finstern wandeln, sondern das Licht des Lebens haben.“
Hinduismus: Wenn die beiden gegensätzlichen Kräfte - shakti, die weibliche kosmische Schöpferkraft und Shiva, das männliche höhere universelle Bewusstsein - miteinander verschmelzen, ist die universelle Einheit erreicht.
„Om mani padme hum“ Mögen alle Wesen glücklich sein.
„Der Buddha-Weg ist unübertrefflich – ich gelobe ihn zu verwirklichen“
„Alle Dinge gehen aus einer Quelle hervor, die keinen Ort hat“
„Für einen Schamanen genügt es nicht, dass er imstande ist, sich von sich und seiner Umgebung abzulösen. Es genügt nicht, dass er, indem er seine Seele aus Augen, Gehirn und Eingeweiden fortnimmt, den Geist aus dem Körper herauszuziehen und so die „großen Flüge“ durch den Raum und über die See zu unternehmen vermag; es genügt auch nicht, dass er mit Hilfe seiner Macht alle Entfernungen auslöscht und alles sehen kann, sei es auch noch so weit. Denn er wird nicht imstande sein, diese Fähigkeiten zu bewahren, wenn er nicht von helfenden und antwortenden Geistern dabei unterstützt wird.... Er muß sich aber diese Schutzgeister selbst verschaffen; er muß ihnen persönlich begegnen. Er darf sich ihre Art nicht einmal nach seinen eigenen Wünschen wählen. Sie kommen zu ihm aus eigenem Antrieb, stark und mächtig.“
Naturreligion: „Jeder Teil dieser Erde ist meinem Volk heilig“
„Der Herr, o Arjuna, wohnt im Herzen von allen Wesen. Zu Ihm nimm deine Zuflucht auf allen Wegen deines Seins! Durch seine Gnade sollst du eingehen in den höchsten Frieden und ewigen Zustand.“